„Denn was man schwarz auf weiß besitzt, // Kann man getrost nach Hause tragen.“ – Faust I, Vers 1966 f. / Schüler
Etwas amtlich bzw. offiziell zu besitzen. Also eine auf Papier gedruckte Erklärung. Im Buch sagt dieses Sprichwort ein Schüler zu Mephistopheles und bezieht sich auf eine Urkunde, die bezeugt, dass er in Lehre war.
Wurde in dieser Fassung in Faust zum ersten mal in der deutschen Sprache verwendet.
„Die Zeiten der Vergangenheit // Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln.“ – Faust I, Vers 575 f. / Faust
Herkunft: umgangssprachlich; (= sehr geheimnisvoll ist und dass man wahrscheinlich nie erfährt. Im Buch unterhält sich Faust und bezeichnet die Vergangenheit als ein Buch mit sieben Siegeln.)
An die Magie der Zahl sieben ist in allen alten Hochkulturen geglaubt worden. Aus der Offenbarung des Johannes stammt die Wendung vom „Buch mit den sieben Siegeln“ (Bibel, Offenbarung 5,1 ff.): „Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken Engel, der rief mit großer Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen? Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun und hineinsehen“. Die Wendung hat sich als deutsche Redensart vor allem deshalb durchgesetzt, weil die Sieben im deutschen Recht eine besondere Rolle spielt.
- Hung, Emilio, Lenard